Montag, 28. Januar 2008

Exit Ghost, Lesetagebuch - Teil 2


Da wahrscheinlich jede Menge ungeduldige Nichtleser darauf warten, dass es hier endlich weitergeht will ich das auch mal tun. Momentan bin ich sehr im Unilernstress, da komme ich nebenbei kaum noch zum weiterlesen. Die wenigen freien Stunden werden dann meist auf andere Art vergammelt. ;)

Nun, jedenfalls, endete ich mit meiner Einführung kurz vor Ende des ersten Kapitels. Und genau an dieser Stelle fing es richtig an. Zumindest wurden einige Dinge enthüllt, die der Geschichte Nathan Zuckermans ein paar ganz neue Züge geben.

Während unser Schriftstellerpaar, Billy und Jamie, New York nach deren Angaben aus Furcht vor weiteren Terroranschlägen verlassen will, offenbart der Ich-Erzähler für seinen eigenen einstigen Rückzug ganz andere Gründe: Er wurde, als er noch in New York lebte, das Opfer massiver antisemitischer Bedrohungen! Das war der eigentliche Grund, sich völlig aus dem öffentlichen, kulturellen Leben zurückzuziehen. Auf dem Land suchte er Schutz vor Bedrohungen und widmete sich lediglich dem Schreiben. Es gelang ihm zwar, aber er verzichtete auf jegliche Öffentlichkeit und lebte in ständiger Befürchtung weiterer Drohungen.

Nun, zurück in New York, wird er wieder mit all seinen Erinnerungen konfrontiert. Mit Jamie und Billy erlebt er den Wahlabend. Diese und viele andere Intellektuelle in der Stadt hoffen auf George Bushs Abwahl durch John Kerry. Die Enttäuschung ist groß, als Bush am Ende doch wieder als Sieger der Wahl dasteht. Hier offenbart der Autor Roth eine Menge seiner eigenen Ansichten über die derzeitige US-Regierung.

Billy fährt schließlich zunächst alleine in die Berkshires um sich Zuckermans Haus anzusehen. Nathan dagegen überkommen immer mehr Zweifel ob er diese Wendung in seinem Leben wirklich durchziehen will. All das, womit er meinte abgeschlossen zu haben, steht plötzlich wieder vor ihm.
Auch die Anziehung, die Jamie auf ihn ausübt, wird immer stärker und er sucht ihre Nähe, möchte allein mit ihr sprechen. Sie ist vielleicht der Grund, wieso er, wie unter Zwang, weiterhin an der Abmachung festhält und nicht einfach wieder nach Hause, auf's Land zurückkehrt.

Auch zu Kliman, dem Biographen des Schriftstellers Lonoff hat er mehrmals Kontakt. Als sie sich treffen versichert Zuckerman er würde alles tun um die Biographie zu verhindern, woraufhin Kliman den alten Mann beleidigt. Von Jamie erfährt er allerdings Dinge die Kliman über Lonoff herausgefunden hat, die ihm selbst keine Ruhe lassen, so dass er selbst versucht mehr darüber zu erfahren.

So meldet sich dann auch Amy Bellette, die ehemalige Lebensgefährtin Lonoffs, da Kliman auch bei ihr versucht Informationen zu bekommen. Die beiden wollen sich treffen, was allerdings zunächst aufgrund Zuckermans fortschreitender Altersverwirrung scheitert. Er erwartet Amy im falschen Restaurant. Zusammen wollen die beiden versuchen Kliman an seiner Arbeit zu hindern. Zuckerman strebt jedoch auch selbst danach, mehr über Lonoffs Geheimnisse zu erfahren.

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Während ich mich wieder anderen Verpflichtungen zuwende und dabei hoffentlich auch noch zum weiterlesen komme, hier ein paar Links zum Roman:

Podcast und Kurzrezension des ORF

Rezension auf NZZ online

FR-Interview mit Philip Roth: "Ich bin nicht Zuckerman"

Philip Roth im Wiki (und auf englisch)

Montag, 14. Januar 2008

Neue Lektüre, Lesetagebuch

Philip Roth "Exit Ghost"

Gestern abend habe ich mit seinem neuen Roman angefangen und gleich die ersten 60 Seiten verschlungen! Zunächst war ich gar nicht so begeistert gleich wieder die Geschichte eines alternden Herren zu lesen, wo ich doch gerade erst Kempowskis "Letzte Grüße" hinter mir habe. Wenn ich ehrlich bin, noch nichteinmal ganz hinter mir. Die Aussicht darauf, Roths neuen Roman als einer der ersten in der der deutschen Übersetzung zu lesen, hat mich veranlasst den Kempowski kurz zu unterbrechen. Dies war dann wohl auch der Grund, dass ich doch wieder mit einer "Altherrengeschichte" begonnen habe.

Nathan Zuckerman, ein an den Folgewirkungen einer Prostata-Krebserkrankung leidender Schriftsteller, der sich für seinen Lebensabend eigentlich aus New York veranschiedet hatte und das Leben in einem Landhaus etwa 200 km nördlich von New York vorgezogen hatte, kehrt für eine Operation dorthin zurück und wie zufällig kommt es dazu, dass er diesen Aufenthalt durch eine Wohnungstauschmaßnahme verlängert.
Die Krebserkrankung ist zwar wahrscheinlich nicht das Hauptattribut des Protagonisten, jedoch erfahre ich als Leser schon gleich im zweiten Satz davon und überhaupt ist auf den ersten Seiten recht viel von den damit verbunden Unannehmlichkeiten sowieso auch von auffallend vielen Person die daran gestorben oder erkrankt sind. Daher auch hier die Erwähnung gleich vorneweg.

Zuckerman kommt also nach New York, unterzieht sich dort einem Eingriff von dem er hofft, er könne in von seiner Inkontinenz befreien, und trifft prommt und rein zufällig auf eine alte Bekannte. Diese erkennt ihn nicht und auch er ist sich, bis sie beim Namen genannt wird, über ihre Person nicht völlig sicher. Daraufhin folgt er ihr in ein Café und beobachtet sie. Es handelt sich um die ehemalige Lebensgefährtin eines verstorbenen Schriftstellers den Zuckerman verehrte, der jedoch ansonsten ziemlich in Vergessenheit geraten ist.
Als er am Abend auf alte Zeiten in ein italienisches Restaurant geht das er früher oft besucht hatte, stolpert er, der sich sonst schon lange dazu entschlossen hatte ohne Kenntnisnahme der Medien und dem tagespolitischen Geschehen zu leben, beim durchblättern eines Literaturmagazins auf eine Announce, in der eine Wohnungstauschpartnerschaft gesucht wird, um eine Wohnung in Manhattan für ein Jahr gegen ein Haus auf dem Lande, ein genau solches, wie Zuckerman es sein eigen nennt, zu tauschen.

Ganz zufällig, als wäre Manhattan ein Dorf, trifft er auch dabei auf nicht ganz Unbekannte Menschen. Es handelt sich um ein junges Schriftstellerpärchen, das wegen der Terrorpanik nach dem 11. September für mindetens ein Jahr auf de ruhigen und sicheren Land verbringen möchte. Zwar erkennt Zuckerman Jamie nicht gleich, obwohl sie eine fast magische Anziehung auf ihn hat, jedoch wird sich bald herausstellen, dass er an der Universität bereits einmal ihre Bekanntschaft gemacht hatte. Von dem Paar Billy und Jamie, erfährt auch ein Bekannten von denen von Zuckermans Aufenthaltsort und wendet sich umgehend an ihn, da er doch derjenige ist der eine Biographie über den Schirftsteller schreiben möchte, den Zuckerman verehrt, der aber leider nicht die ihm gebührende Bekanntheit erfährt. Zuckerman zeigt sich jedoch vorerst nicht sonderlich begeistert von dieser Idee und ist daher auch zu keinen Auskünften bereit.

Soweit bisher, jetzt will ich weiterlesen. Habe zwar jetzt eine quasi Zusammenfassung von allem bisher Geschehenen gegeben, aber zuviel verraten ist damit sicherlich noch nicht. Und da wohl sowieso kaum irgendjemand hier vorbeistolpert, wäre es auch nicht sonderlich tragisch, wenn doch.

Jedenfalls lohnt die Lektüre! Ich kann bisher zwar noch nicht sagen woran es liegt, aber ich war und bin gefesselt!

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Zwei Musiktipps

Zwei musikalische Leckereien die ich vor einiger Zeit für mich entdeckt habe. Da damals der Blog auf Eis lag kommen sie jetzt. Will schließlich niemandem den Genuss entgehen lassen:

Pascale Comelade
Und zwar in meinem Fall das hier abgebildete Album "Métode de Rocannol". Ansonsten kenne ich nur die anderen Stücke
auf myspace, was sich aber sicherlich bald ändern wird.
Ähnlichkeiten mit Yann Tiersen sind nicht zu überhören. Vor allem Instrumenalstücke die für mich am besten mit heiterer Melancholie zu beschreiben wären. Perfekter Soundtrack für triste und doch irgendwie auch schöne Herbst- und Wintertage!


Devastations
Die zweite Entdeckung, eine ganz andere Richtung. Drei Jungs aus Melbourne, jetzt anscheinend zwischen Berlin und London zuhause. Genre ist Indie, sticht aber aus der Masse mehr als heraus! Der einen oder anderen könnten es vielleicht zu viele Streicher sein, ich finde es wunderbar. Sehr schöner, tiefer Gesang der ein bisschen an Nick Cave denken lässt. Ach ja, sollte ich vielleicht dazu sagen. Das bezieht sich konkret vor allem auf das Album "Coal", aber auch hier werde ich mich bald nach mehr umhören. Das hier abgebildete neue Album "Yes, U" kann auf der Website übrigens als Stream angehört werden und klingt auch sehr schön!

Quelle der Bilder: myspace.com

Alljähriges Weihnachtsspecial!

Gestern war's dann wieder mal soweit: Die alljährige und fast schon obligatorische Weihnachtsparty am 25.12.! Wenn Weihnachten auch sonst nur eine riesengroße, ziemlich bescheuerte Konsumveranstaltung und für die meisten Menschen mit endlosem Stress verbunden ist, so bleibt dieses Ritual doch ein erfreunender Bestandsteil dieses sonst schon lange nutzlos gewordenen Festes.
All die Homies und Bekannten, die sich sonst das ganze Jahr über auf die verschiedensten Städte Europas verteilen, kommen zum "Fest der Familie" nach Haus um erst, und das ist dann doch für die meisten auch ein zweites schönes Ritual, mit der Familie und dann am 25. mit all den Freunden dicke zu feiern!

Anlass und Gelegenheit im familiären Kreis "besinnlich" zu sein, gibt's allerdings immer wieder. Dafür wäre dieses Fest mit seinem wochenlangen, Menschenmassen ergreifenden, Kaufrausch, Kitschgeklemper und geheuchelter religiöser Sinnlichkeit, wahrlich nicht nötig. Und dort wo's der Weihnacht bedarf um Familien zusammenzuführen wird's dann doch meist ernüchternd wenn die Fassade des gespielten Friedens einen Riss bekommt.


Na ja, was red ich. Geil war's! Ein winzig kleiner Grund dem Weihnachtsfest doch etwas abzugewinnen. Ob sich damit allein die Massenhysterie der Vorbereitungszeit (die ja, dank kapitalistischer Vermarktungsgier, schon loslegt sobald im Herbst die Freibäder schließen!) rechtfertigen lässt, will ich aber doch bezweifeln.

Dienstag, 25. Dezember 2007

Soll's etwa weitergehen?

Hallo ihr Lieben, all ihr NichtleserInnen!

Falls zufällig doch irgendwer hier landen sollte: Frohe Weihnachten und ein gutes Rüberkommen nach 2008!

Ich hatte bisher eine kleine Pause hingelegt. Ehrlich gesagt war ich völlig unschlüssig ob und in welcher Form es hier überhaupt weitergehen soll. Momentan verspüre ich wieder etwas Lust mich dem Nihilismus der Bloggerei hinzugeben. Schon deswegen, weil es wahrscheinlich sowieso niemand liest. Das ist irgendwie sexy! ;)

In Planung ist ein Blog auf Wordpress, der sich verstärkt mit geographischen Themen beschäftigt. Doch bis da wirklich was voran geht, werd ich erstmal die Semesterferien abwarten. Muss ersdtmal fleißig lernen. Solange werde ich hier wieder in unregelmäßiger Reihenfolge ein bisschen den gesellschaftlichen Alltag kommentieren. "Teilnehmende Beobachtungen" eben. Ein Prokekt der Langzeitfeldforschung. Der Betrachter (icke) bleibt der gleiche, mag er sich auch mit Zeit wandeln und entwickeln, wechseln wird aber der Gegenstand, je nachdem womit dich der Betrachter temporär beschäftigt bzw. wo er sich (geographisch) befindet.

Freitag, 4. Mai 2007

Was ist los?

Kaum angefangen zu Bloggen und schon wieder Sommerpause? Sieht ganz so aus. Immerhin habe ich seit über einem Monat keinen neuen Beitrag verfasst. Das hat vor allem folgenden Grund: Ich will mir zunächst einen anderen Anbieter aussuchen, da ich bei Blogger.com doch einige Funktionen vermisse oder nicht besonders gut finde. Da mir allerdings dazu momentan die Muße und Zeit fehlt, wird es vielleicht noch ein bisschen dauern. Wenns soweit ist, wird der neue Blog hier verlinkt!
Was mit diesem hier dann passiert weiß ich noch nicht genau. Entweder wird es dann hier weiterhin kleinere Kommentare des gesellschaftlichen Alltagsgeschehen geben oder eben nichts.....

Donnerstag, 5. April 2007

Leben als Projekt?


Vor zwei Tagen bin ich über eine Anzeige im Freitag erstmals auf die halbjährig erscheinende Zeitschrift polar gestoßen. Diese scheint recht interessant zu sein, so dass ich mir gestern gleich einmal die jetzt erschienene zweite Ausgabe bestellt habe. Online habe ich bereits den Leitartikel "Leben als Projekt" von Luc Boltanski gelesen.

Darin stellt der französische Soziologe die These auf, der Kapitalismus unterwerfe die Menschen immer mehr zur projekthaften Gestaltung des eigenen Lebens. Netzwerke bilden sei wichtigste Voraussetzung zum Überleben in der heutigen Ökonomie. Dies gelte für den Bereich des Arbeitens, greife aber auch immer mehr in das private Leben der Menschen ein.

Flexibilisierung, Mobilisierung uns Anpassung an die Bedürfnisse des Marktes, wer kennt diese Schlagworte nicht. Sie werden seit einigen Jahren von verschiedenen Wirtschaftspolitikern und anderen aus dem wirtschaftsliberalen Bereich der Gesellschaft, fast mantraartig vorgebetet und so als gesamtgesellschaftliche Werte und Nomen dargestellt.

Vieles von dem was Boltanski in dem Artikel schreibt lässt sich eindeutig am täglichen Leben beobachten. In wie fern ist eine Organisation des sozialen Lebens sinnvoll und richtig, und wo liegen die Gefahren? Wie müssen Projekte anders gestaltet werden, um nicht wie derzeitig, zur Herausbildung eines Prekariats (so der neumodische Ausdruck dieser neuen Benachteiligten und sozial Gefährdeten) zu führen?

Samstag, 31. März 2007

Mister Katzeklo - Helge Schneider wird 50

In fünf Teilen gibt es auf YouTube die Dokumentation zum fünfzigsten Geburtstag des Musikers und Quatsch-Machers. Als großer Helge Schneider Sympathisant kann ich sie nur empfehlen!

Teil eins direkt oben und die anderen vier hier: 2, 3, 4, 5


Donnerstag, 29. März 2007

Arcade Fire brechen ihre Tour ab!

Oh Nein! Vor ein paar Wochen habe ich hier von meiner Vorfreude auf's Arcade Fire Konzert geschrieben. Jetzt kam ich gestern aus dem Urlaub, und was erfahre ich: Der Sänger ist krank, Europatour abgebrochen! Sehr schade! Gute Besserung und hoffentlich bis bald zur nächsten Konzert.

Mal schnell nach Alternativen umsehen und auf eine baldige neue Tour hoffen. The Shins stehen jetzt wohl auf dem Programm, ein kleiner Trost!

Samstag, 17. März 2007

Nationalistische Ausfälle der Bildzeitung


Grad vorhin sprang mir beim Arbeiten der heutige Headliner der Bildzeitung in die Augen. Mal wieder ein Glanzstück des unverhohlenen Nationalismus, was Springer seinen Lesern und Leserinnen heute bietet. Da war für mich klar, ein Kommentar im Blog ist fällig.

"Wir" Deutsche fliegen auf den Mond! Ich bin bei der Bild zwar nicht so ganz im Bilde, doch denk ich schon, das war heute mal wieder ein Musterbeispiel an Ekelhaftigkeit! Ich hoffe nur deren Redakteure fliegen mit. One-Way natürlich!

Eben vor 10 Minuten nach Hause gekommen, ab ins Netz und rumgeclickt. Da sehe ich, auch andere finden diese Schlagzeile ist einen Eintrag in den Blog wert. Hier schreibt Telegehirn etwas darüber und natürlich der, den ständigen Unsinn dieses Schmierblatts hauptamtlich kommentierende BILDblog.

Freitag, 16. März 2007

Klimaveränderung und erneuerbare Energien

Der letzte Winter war kein Winter! Warm, feucht und kein Schnee zu sehen. Gletscher schmelzen, Wintersportregionen jammern. Alles nichts neues, doch der gerade zu Ende gehende Winter hat wieder alle vorherigen überboten. Das schreibt zumindest heute Spiegel-Online, bezugnehmende auf eine Untersuchung der US-amerikanischen Nationalen Behörde für Ozeane und Atmosphäre (NOAA). Keiner war milder, seit Beginn der Aufzeichnungen 1880.


Darüber und über die Klimaveränderung im Allgemeinen wird seit den ersten Vorabbekanntgaben des UN-Klimaberichts des Intergovernmental Panel on Climate Change hierzulande wie auch anderswo wieder heiß diskutiert. Wer ist Schuld, was muss getan werden, ist der Klimawandel überhaupt durch Einwirkungen des Menschen verursacht? Dass der Mensch einen Teil dazu beiträgt, wird zwar immer noch von manchen bezweifelt, allerdings kann selbst dann ein nachhaltigerer Umgang mit der Natur und sinnvolleres Wirtschaften nur positive Auswirkungen haben. Zwar las ich vor kurzem in einem Artikel die Behauptung, dass ein gezieltes Programm, um der Klimaveränderung entgegenzuwirken ein unnatürlicher menschlicher Eingriff in einen Prozess sei, der angeblich nicht vom Menschen gemacht sei. Da frage ich mich dann allerdings schon, wieso soll dieses umweltschützende Eingreifen - von dem bisher sowieso nicht viel mehr als bloß Gerede stattfindet - denn nun schädlich sein, wo doch jahrzehntelanges abholzen und verpesten keine Auswirkungen gehabt haben soll. Man merkt, auf solch reaktionäres Geschwätz muss nicht groß reagiert werden, es macht sich schon durch inhärente Widersprüche ausreichend lächerlich.

In der EU wird viel geredet, getan bisher nicht viel. Gerne zeigt man auf die Anderen. Am liebsten auf die USA. Wenn die nicht machen, wieso sollen wir? Sowas kennt man ja: aus dem Kindergarten!
Ganz gerne spricht man jetzt auch über China. Immerhin eine neue, aufstrebende Wirtschaftsmacht. Und ganz richtig: Wenn in China wirklich so viele Menschen täglich Auto fahren wie in Europa oder den USA, sieht's schlecht aus um die CO²-Reduzierung. Nur wird dabei vergessen, dass der "Westen" schon seit Jahrzehnten fleißig verpestet, während China und Indien wirtschaftlich gerade erst am expoldieren sind. Da wäre doch geboten, anstatt von anderen zu fordern und denen den schwarzen Peter zuzuschieben, erstmal selbst schauen was man tun kann, und dann vielleicht die neuen Wirtschaftsblöcke mit guter Technik zu unterstützen. Im Freitag berichtet Michael Jäger über die angebliche Vorreiterrolle der EU in puncto Klimaschutz.

Offshore-Pläne nehmen Gestalt an

Eines der Konzepte um nachhaltiger zu Wirtschaften ist der Ausbau erneuerbarer Energiequellen um möglichst bald auf fossile Brennstoffe verzichten zu können. In den letzten Jahren sproßen und wuchsen daher landauf, landab überall Windräder, alleine und auch immer mal in Grüppchen.
Schon seit einigen Jahren sind zur Nutzung der Windenergie auch sogenannte Offshore-Windparks über dem Meer geplant. Diese sind, wegen dem konstanten Meerwind um einiges ergiebiger. Dänemark hat sie schon lange, auch Schwedeun und die Niederlande eine ganze Weile. Im Dezember wurde in Großbritanien der Bau zweier Parks begonnen und wie es heißt, nun auch bald in Nord- und Ostsee. Dieser Artikel auf Telepolis berichtet darüber.

Kritik an Offshore-Parks gab es vor allem wegen befürchteter Auswirkungen auf den Lebensraum von Meeresbewohnern. Wie die Windanlagen sich auf Meerestiere und auch auf Wasser- und Zugvögel auswirken wurde in dieser dänischen Studie untersucht.

Mittwoch, 14. März 2007

Sorge um die politische Bildung

Vor kurzem hat die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in Berlin einen Kongress abgehalten. Thematisiert wurde das, schon im Namen erklärte Hauptanliegen des Instituts: Die politische Bildung, genauer: die Sorge um deren Ausbleiben und ständigem Rückgang. Dieser Artikel, der heute auf Telepolis erschienen ist, berichtet darüber.

Die bpb habe, so deren Präsident
Thomas Krüger auf der Berliner Tagung, eine feste Stammkundschaft, die ständig schrumpft, und erreicht große Teile der Bevölkerung gar nicht mehr.

Doch was ist mit denjenigen, die sich aus den klassischen Verteilzirkeln ausgeklinkt haben? Die auf die "Förderung des Bewusstseins für Demokratie und politische Partizipation", wie der offizielle Auftrag der bpb lautet, lieber verzichten und den typischen Veranstaltungen - Tagungen, Kongresse, Festivals, Messen, Ausstellungen, Studienreisen, Wettbewerbe, Kinoseminare und Kulturveranstaltungen – einfach fernbleiben? Ganz zu schweigen von der Ignoranz, mit denen sie die vielen klugen Publikationen der bpb – ob on- oder offline – behandeln

Einfach fernbleiben, Ignoranz gegenüber kluger Publikationen, das kann nicht sein. Das darf nicht sein! Nun wird zu Recht unterschieden zwischen Politikverdrossenen und Bildungsfernen. Politikverdrossen sind viele und es werden immer mehr. Ja, wer soll es denen auch verübeln, bei all dem Murks der alltäglichen Politik. Wozu sich interessieren und aktivieren, wenn alles Einheitsbrei ist und die politische Klasse doch immer genau entgegen dem handelt, wofür die Wähler sie gewählt haben. Da zeigt sich, wie demokratisch die gelobte Demokratie wirklich ist. Kritik am neoliberalen Beten kann schließlich mitunter auch schon dazu führen, dass ganz besonders kluge Köpfe wie ein Herr Stoiber (aber auch andere, nicht minder reiche Geister), sich zu einem Urteil, wie er es unlängst über den gerade heiß diskutieren, ehemaligen RAF-Terroristen Christian Klar verhängt hat, berufen fühlen: Wer sich erdreistet Kritik am kapitalistischen Wirtschaften zu üben, sei ein Staatsfeind und gehöre hinter Gitter. Das war's so etwa, was von verschiedenen Seiten in den Medien zitiert wurde.

Ich bin zwar sehr dafür, und dieser Blog soll auch dazu dienen, der breiten Politikverdrossenheit entgegenzuwirken, aber dazu gehört - das muss ich eingestehen - eine gute Portion Idealismus, denn die Zeichen der Zeit stehen nicht gerade gut für sinnvolles politisches Handeln.
Und gerade ein Institut, welches vom Staat selbst getragen wird und nicht dafür bekannt ist, besonders kritisch mit dem politischen Mainstream umzugehen, muss sich naturgemäß in einer solchen Situation sehr schwer tun.

Das weiß man auch und will sich daher zunächst einmal den Bildungsfernen zuwenden. Um diese ausfindig zu machen, bedient man sich der sogenannten Sinus-Milieus die auf Grundlage des französischen Soziologen Émile Durkheim entwickelt wurden.

Satte 23 Prozent der bundesdeutschen Gesellschaft fallen darunter. Es sind dies vor allem die so genannten "Hedonisten" (11 Prozent), eine spaßorientierte Mittel- und Unterschicht, sowie die "Konsum-Materialisten" (12 Prozent), eine stark materialistisch geprägte Unterschicht, worunter insbesondere auch junge Migranten fallen. Beide Gruppen zeichnen sich dadurch aus, dass sie Bildung als Zwang verstehen und ihren Erwerb bloß anstreben, wenn ein persönlicher Nutzen damit verbunden ist. Mozart, Kant und Nietzsche zu kennen, erscheint ihnen unnötig, Straßenverkehrsregeln zu pauken, dient hingegen dem Führerschein.



Es handelt sich hier also um Angehörige der Unterschicht, die zu einem großen Teil aus Menschen mit Migrationshintergrund besteht. Das wichtigste um junge Migraten, zumindest sofern sie keinen deutschen Pass haben, für politsche Themen empfänglich zu machen wäre doch wohl ein schon längst überfälliges Wahlrecht für Nichtdeutsche, die schon mehrere Jahre in Deutschland leben. Zumals hier von jungen Migraten gesprochen wird, also vorrangig Menschen der zweiten Generation die in Deutschland geboren sind.

Viele von denen sind freilich eingebürgert und dürfen darum auch alle paar Jahre brav wählen, was in dieser Demokratie die Voraussetzung und auch leider schon fast das Ende der politschen Beteiligung bedeutet. Bildungsfern sind sie trotzdem. Woran könnte das liegen? Vielleicht daran, dass sie spüren und wissen, wie gering bis quasi nicht vorhanden ihr demokratischer Einfluss ist. Weil sie jeden Tag sehen, dass ihre Belange in der der Politik nur in schlauen Reden Anerkennung finden, im Handeln allerdings kaum.

Montag, 12. März 2007

Kleine Geschichte des Kommunismus


Es ist schon eine Weile her, dass auf dem Blog Sammelsurium eine siebenteiliges Hörspiel zu Bini Adamczaks Buch "Kommunismus - Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird", erschienen ist. Und da mein Blog erst seit kurzem aktiv ist, diese kleine Geschichte von einer besseren Welt aber immer wieder sehr unterhaltsam ist, will ich sie jetzt auch hier verlinken, damit hoffentlich auch noch viele andere in den Genuss kommen.


Hier die Links zu den einzelnen Teilen:
1. Teil (gleich hören)
2. Teil (gleich hören)
3. Teil (gleich hören)
4. Teil (gleich hören)
5. Teil (gleich hören)
6. Teil (gleich hören)
7. Teil (gleich hören)

Freitag, 9. März 2007

Pan's Labyrinth


Gestern habe ich mir dann doch Guillermo del Toros "Pan's Labyrinth" angesehen. Nachdem ich vor kurzem den Trailer sah, war mein Interesse an dem Film zwar gering, jedoch las dann ich im Freitag 08 eine Rezension, die ihn mir wieder schmackhaft machte.
Dem Trailer nach, schien mir der Film nur wenig von der Realität des spanischen Faschismus nach dem Bürgerkrieg zu zeigen und viel mehr ein reines, etwas verkitschtes Märchen zu sein. Das war allerdings nicht so. Natürlich, der Film ist ein Märchen und auch keine historische Darstellung der spanischen Realität. Aber der Märchenanteil im Film nimmt keinen zu großen Teil des Films ein, ist nicht zu kitschig und stellt einen Kontrast aber auch eine Reflektion zur Grausamkeit der Wirklichkeit dar.

Der reale Anteil am Film ist erschreckend, wodurch doch ein Bild auf die einzelnen Schrecken des Faschismus geworfen wird. Der Hauptmann fungiert in seinem Machtbereich wie ein Diktator, dem sich alles unterordnen muss. Seine Macht demonstriert er grausam in willkürlichen Morden und Folter, in despotischer Herrschaft über seine schwangere und schwerkranke Frau, an der ihn nur der erwartete Sohn interessiert, und an deren Tocher Ofelia, die auch die Hauptdarstellerin des Märchens ist.

Gut finde ich auch, dass es den Zuschauern selbst überlassen bleibt, ob sie das Mädchen nun als die Märchenprinzessin einer Fantasygeschichte sehen wollen oder ob Pan's Labyrinth nur eine Flucht vor der grausamen Realität ist und allein ihrer Einbildung entspringt.

Donnerstag, 8. März 2007

Artikel auf Telepolis

Vor ein paar Tagen schrieb Bastian Engelke (Pseudonym) auf Telepolis einen Artikel über den rassistischen und antiislamischen Weblog Politically Incorrect. Nach den zu erwartenden, bei diesem Thema leider mittlerweile üblichen, unsachlichen Angriffen gab es heute vom Autor einen Kommentar. Beide möchte ich an dieser Stelle empfehlen. Sowohl als Beispiel und zur Dokumentation der Eskalation des Meinungskampfes, aber auch als Aufruf, endlich wieder zu einer sachlichen, nicht von gegenseitiger Verleumdung und Beschimpfung getragenen Diskussion zurückzukommen.


Artikel und Kommentar werden hier und hier im Telepolis-Forum diskutiert.

Montag, 5. März 2007

Geburtenkontrolle?

So sieht dann also Geburtenkontrolle auf dem Biobauernhof aus.

Sonntag, 4. März 2007

Impressionen der Bildungsmesse: didacta


Am Freitag war ich auf der Bildungsmesse didacta in Köln. Eine Sache ist mir beim Stöbern an den Ständen von verschiedenen Bildungsinstituten und Schulbuchverlagen besonders aufgefallen: Es tummeln sich geradezu Aufkärungsschriften mit Titeln wie: Islamistischer Terrorismus, Islamismus an der Schule, Muslime und Islamismus,........ Mindestens 10 Schriften dieser Art sind mir aufgefallen. Die Nachfrage danach scheint gleichsam hoch zu sein, denn bei einigen war nur noch ein Ansichtsexemplar vorhanden. Ich hoffe, dass die Betreiber der jeweiligen Stände ihr Versprechen wahr machen und mir das Infomaterial zuschicken werden.

Zwei der Schriften habe ich bereits hier, allerdings noch nicht gelesen. Das werde ich aber bald tun. Eines ist jedenfalls sicher: Auf der Bildungsmesse war von "Appeasement" (der Begriff wurde in diesem Zusammenhang von Henryk M. Broders in seinem Essay "Hurra, wir kapitulieren" benutzt) mit dem Islam jedenfalls nichts zu spüren. Viel mehr hatte ich den Eindruck, dass hier ein klares Interesse besteht, den Islamismus als Gefahr und vielleicht sogar als Feindbild in den Bildungsapparat zu integrieren. Inwieweit in den einzelnen Schriften zwischen Islamismus ind Islam unterschieden wird, wird sich zeigen und ich werde darüber berichten.

Nun gibt es die Kleinredner des Islamismus durchaus, genau wie es solche gibt, die immer wieder versuchen die völlig inakzeptablen Drohungen und Holocaustleugnungen des iranischen Präsidenten zu verharmlosen. Dieses Gebaren ist vor allem bei moderaten Linken bzw. Linksliberalen anzutreffen.
Richtig ist: Islamismus sollte als solcher benannt und, wenn er extremistisch und terroristisch daherkommt, auch verurteilt und nach demokratischen Möglichkeiten bekämpft werden. Ihn zu verteufeln und als antagonistisches Feindbild der "westlichen Welt" darzustellen, ist allerdings auch der falsche Weg.


Genug zu diesem Thema: Der Besuch der didacta hat sich, auch wenn es ein anstrengender Nachmittag war, sehr gelohnt. Besichtigt haben wir vor allem die Stände der Bereiche Schule/Hochschule und Kindergarten. Neben den üblichen Verlagsprogrammen gab es jede Menge bildungsfördernde Spiele und Gerätschaften. Außerdem scheint die Touchscreen-Tafel im Kommen zu sein. Damit kann man alles Mögliche machen: ob malen, schreiben, rechnen, geometrisch zeichnen, Diagramme erstellen oder auch puzzeln, und bestimmt noch eine ganze Menge mehr. Welche Schulen sich die, sicherlich teuren Flimmerscheiben allerdings in den nächsten Jahren als Standardausrüstung leisten können, ist bei der deutschen Bildungspolitik fraglich. Das wird dann wohl der "Elitebildung" an Privatschulen vorbehalten bleiben. Ob die Dinger auf Dauer gut für die Augen sind, weiß ich auch nicht. Von daher können sich Lehrerinnen und Lehrer vielleicht freuen, noch eine ganze Weile davon verschont zu bleiben.


Zuletzt habe ich noch ein anderes interessantes Fundstück einheimsen können, das ich mir dann auch demnächst mal ein wenig zu Gemüte führen will: "Anarchistische Erziehung als libertäre Reformpädagogik" von Hans-Ulrich Grunder.

Samstag, 3. März 2007

Wird Israel von der EuroVision 2007 ausgeschlossen?

Eben las ich in der Wochenendausgabe des Kölner Stadtanzeiger einen kurzen Artikel, der mich doch einigermaßen empört hat. Darin wird gesagt, dass die Organisatoren des diesjährigen Eurovision Song Contest darüber diskutieren, ob die Band Teapacks, die mit ihrem Song "Red Button" (sic!) Israel vertreten will, wegen "unpassender" politscher Botschaften ausgeschlossen werden soll. Die Organisatoren glauben aus dem Text Anspielungen auf die verbalen Drohungen des iranischen Präsidenten Ahmadinejad herauszuhören.

Die betreffenden Textstellen werden folgendermaßen übersetzt und zitiert: "Die Welt ist voller Terror, wenn jemand einen Fehler macht, jagt er uns in die Luft" und: "Da sind einige Führer. die halten uns zum Narren und verbergen ihre dämonische, technologische Bereitschaft, uns zu schaden."

Als ich für diesen Beitrag im Netz etwas mehr über die Ausschlussdiskussion herausfinden wollte, fand ich diesen Artikel auf Spiegel Online. Was ich auch nicht wusste, in den Regeln des Eurovision Song Contests ist festgelegt, dass ein Lied keine politschen Botschaften enthalten oder dem Werbeimage schaden darf. Kobi Oz, der Sänger von Teapacks, sagt auf Spiegel Online, Anspielungen auf den Iran herauszuhören seien eine Missdeutung.

Außerdem heißt der Song um den es geht auf verschiedenen Websites nicht wie im Kölner Stadtanzeiger "Red Button" sondern "Push the Button". Beim Stöbern habe ich auf Lizas Welt noch einen Beitrag über die Band und den möglichen Ausschluss, sowie auf dem österreichischen Blog ZurPolitik.com gefunden. Beide kann ich zum weiterlesen empfehlen.

Bei YouTube könnt ihr euch den Song schonmal anhören.

Social-Music-Portale

Alles wird vom User gemacht im Web 2.0. So auch das Radioprogramm. Im Unterschied zu herkömmlichen Webradios, die im Grunde wie gewöhnliche Radiosender funktionieren, gibt es schon seit einiger Zeit sogenannte "Social-Music-Portale". Dabei handelt es sich um Radiostreams, bei denen für jeden User ein individuelles Programm zusammengestellt wird. Auf Zeit-Online wurden jetzt einige dieser Systeme vorgestellt.

Folgende Portale werden dort erwähnt:
Mog, Finetune, iJigg, Pandora, last.fm, MyStrands und iLike

Das Leben der Anderen


Bei der Oscarverleihung am letzten Sonntag gab es auch für den Film "Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck eine der goldenen Trophäen. Ich hatte den Film wenige Tage zuvor gesehen, und freue mich über diese Auszeichnung.
Der Film hat mich tief bewegt und bis lange nach dem Abspann mein Denken beschäftigt. Die Realität dieses Überwachungssystems wurde mir noch nie so deutlich und erschreckend vor Augen geführt. Sicher, ich wusste schon vorher von der Stasi und wie stark vor allem Künstler in der ehemaligen DDR unter deren Beobachtung standen und wie stark die eigene Karriere davon abhing. Aber in so bewegender Realität wurde es noch nicht gezeigt.

Die Kritik, dass dieser Film dem Thema nicht gerecht werde, da sich in ihm ein Stasimitarbeiter zum "Guten", zum Helfer der Überwachten und Verfolgten wandelt, und eine solche Wandlung in Wirklichkeit nicht stattgefunden habe, ist falsch! Mag sein, dass es sowas nicht gab. Aber, so wie es in dem Film "Das Leben der Anderen" dargestellt wird, trägt es keineswegs dazu bei, das Thema zu romantisieren. In keinem Moment hatte ich ein anderes Gefühl, als das Erschrecken vor den Methoden der Überwachung und der Art und Wiese, wie sehr diese in das Privatleben der Menschen eingedrungen ist und deren Leben vollständig zerstört hat.
Eine Identifikation oder Sympathienahme mit dem Stasiagenten HGW XX/7 findet nicht statt. Ein vereinsamter Mensch, der als einzig Privatem das Private der Anderen erlebt und sich daher mehr und mehr zu diesen hingezogen fühlt, bis er am Ende versucht ihnen zu helfen. Erfolglos natürlich. Er bleibt eine völlig trostlose und traurige Person bis zum Schluss, durch dessen Rolle im Film die Trostlosigkeit des Lebens als Künstler unter solchen Begingungen nur verstärkt wird.

Interessante Artikel zum Thema:
Beitrag des Weblogs "Apocalypso"
"Die Gespenster treten aus dem Schatten" von Wolf Biermann