Montag, 28. Januar 2008

Exit Ghost, Lesetagebuch - Teil 2


Da wahrscheinlich jede Menge ungeduldige Nichtleser darauf warten, dass es hier endlich weitergeht will ich das auch mal tun. Momentan bin ich sehr im Unilernstress, da komme ich nebenbei kaum noch zum weiterlesen. Die wenigen freien Stunden werden dann meist auf andere Art vergammelt. ;)

Nun, jedenfalls, endete ich mit meiner Einführung kurz vor Ende des ersten Kapitels. Und genau an dieser Stelle fing es richtig an. Zumindest wurden einige Dinge enthüllt, die der Geschichte Nathan Zuckermans ein paar ganz neue Züge geben.

Während unser Schriftstellerpaar, Billy und Jamie, New York nach deren Angaben aus Furcht vor weiteren Terroranschlägen verlassen will, offenbart der Ich-Erzähler für seinen eigenen einstigen Rückzug ganz andere Gründe: Er wurde, als er noch in New York lebte, das Opfer massiver antisemitischer Bedrohungen! Das war der eigentliche Grund, sich völlig aus dem öffentlichen, kulturellen Leben zurückzuziehen. Auf dem Land suchte er Schutz vor Bedrohungen und widmete sich lediglich dem Schreiben. Es gelang ihm zwar, aber er verzichtete auf jegliche Öffentlichkeit und lebte in ständiger Befürchtung weiterer Drohungen.

Nun, zurück in New York, wird er wieder mit all seinen Erinnerungen konfrontiert. Mit Jamie und Billy erlebt er den Wahlabend. Diese und viele andere Intellektuelle in der Stadt hoffen auf George Bushs Abwahl durch John Kerry. Die Enttäuschung ist groß, als Bush am Ende doch wieder als Sieger der Wahl dasteht. Hier offenbart der Autor Roth eine Menge seiner eigenen Ansichten über die derzeitige US-Regierung.

Billy fährt schließlich zunächst alleine in die Berkshires um sich Zuckermans Haus anzusehen. Nathan dagegen überkommen immer mehr Zweifel ob er diese Wendung in seinem Leben wirklich durchziehen will. All das, womit er meinte abgeschlossen zu haben, steht plötzlich wieder vor ihm.
Auch die Anziehung, die Jamie auf ihn ausübt, wird immer stärker und er sucht ihre Nähe, möchte allein mit ihr sprechen. Sie ist vielleicht der Grund, wieso er, wie unter Zwang, weiterhin an der Abmachung festhält und nicht einfach wieder nach Hause, auf's Land zurückkehrt.

Auch zu Kliman, dem Biographen des Schriftstellers Lonoff hat er mehrmals Kontakt. Als sie sich treffen versichert Zuckerman er würde alles tun um die Biographie zu verhindern, woraufhin Kliman den alten Mann beleidigt. Von Jamie erfährt er allerdings Dinge die Kliman über Lonoff herausgefunden hat, die ihm selbst keine Ruhe lassen, so dass er selbst versucht mehr darüber zu erfahren.

So meldet sich dann auch Amy Bellette, die ehemalige Lebensgefährtin Lonoffs, da Kliman auch bei ihr versucht Informationen zu bekommen. Die beiden wollen sich treffen, was allerdings zunächst aufgrund Zuckermans fortschreitender Altersverwirrung scheitert. Er erwartet Amy im falschen Restaurant. Zusammen wollen die beiden versuchen Kliman an seiner Arbeit zu hindern. Zuckerman strebt jedoch auch selbst danach, mehr über Lonoffs Geheimnisse zu erfahren.

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Während ich mich wieder anderen Verpflichtungen zuwende und dabei hoffentlich auch noch zum weiterlesen komme, hier ein paar Links zum Roman:

Podcast und Kurzrezension des ORF

Rezension auf NZZ online

FR-Interview mit Philip Roth: "Ich bin nicht Zuckerman"

Philip Roth im Wiki (und auf englisch)

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