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Freitag, 16. März 2007

Klimaveränderung und erneuerbare Energien

Der letzte Winter war kein Winter! Warm, feucht und kein Schnee zu sehen. Gletscher schmelzen, Wintersportregionen jammern. Alles nichts neues, doch der gerade zu Ende gehende Winter hat wieder alle vorherigen überboten. Das schreibt zumindest heute Spiegel-Online, bezugnehmende auf eine Untersuchung der US-amerikanischen Nationalen Behörde für Ozeane und Atmosphäre (NOAA). Keiner war milder, seit Beginn der Aufzeichnungen 1880.


Darüber und über die Klimaveränderung im Allgemeinen wird seit den ersten Vorabbekanntgaben des UN-Klimaberichts des Intergovernmental Panel on Climate Change hierzulande wie auch anderswo wieder heiß diskutiert. Wer ist Schuld, was muss getan werden, ist der Klimawandel überhaupt durch Einwirkungen des Menschen verursacht? Dass der Mensch einen Teil dazu beiträgt, wird zwar immer noch von manchen bezweifelt, allerdings kann selbst dann ein nachhaltigerer Umgang mit der Natur und sinnvolleres Wirtschaften nur positive Auswirkungen haben. Zwar las ich vor kurzem in einem Artikel die Behauptung, dass ein gezieltes Programm, um der Klimaveränderung entgegenzuwirken ein unnatürlicher menschlicher Eingriff in einen Prozess sei, der angeblich nicht vom Menschen gemacht sei. Da frage ich mich dann allerdings schon, wieso soll dieses umweltschützende Eingreifen - von dem bisher sowieso nicht viel mehr als bloß Gerede stattfindet - denn nun schädlich sein, wo doch jahrzehntelanges abholzen und verpesten keine Auswirkungen gehabt haben soll. Man merkt, auf solch reaktionäres Geschwätz muss nicht groß reagiert werden, es macht sich schon durch inhärente Widersprüche ausreichend lächerlich.

In der EU wird viel geredet, getan bisher nicht viel. Gerne zeigt man auf die Anderen. Am liebsten auf die USA. Wenn die nicht machen, wieso sollen wir? Sowas kennt man ja: aus dem Kindergarten!
Ganz gerne spricht man jetzt auch über China. Immerhin eine neue, aufstrebende Wirtschaftsmacht. Und ganz richtig: Wenn in China wirklich so viele Menschen täglich Auto fahren wie in Europa oder den USA, sieht's schlecht aus um die CO²-Reduzierung. Nur wird dabei vergessen, dass der "Westen" schon seit Jahrzehnten fleißig verpestet, während China und Indien wirtschaftlich gerade erst am expoldieren sind. Da wäre doch geboten, anstatt von anderen zu fordern und denen den schwarzen Peter zuzuschieben, erstmal selbst schauen was man tun kann, und dann vielleicht die neuen Wirtschaftsblöcke mit guter Technik zu unterstützen. Im Freitag berichtet Michael Jäger über die angebliche Vorreiterrolle der EU in puncto Klimaschutz.

Offshore-Pläne nehmen Gestalt an

Eines der Konzepte um nachhaltiger zu Wirtschaften ist der Ausbau erneuerbarer Energiequellen um möglichst bald auf fossile Brennstoffe verzichten zu können. In den letzten Jahren sproßen und wuchsen daher landauf, landab überall Windräder, alleine und auch immer mal in Grüppchen.
Schon seit einigen Jahren sind zur Nutzung der Windenergie auch sogenannte Offshore-Windparks über dem Meer geplant. Diese sind, wegen dem konstanten Meerwind um einiges ergiebiger. Dänemark hat sie schon lange, auch Schwedeun und die Niederlande eine ganze Weile. Im Dezember wurde in Großbritanien der Bau zweier Parks begonnen und wie es heißt, nun auch bald in Nord- und Ostsee. Dieser Artikel auf Telepolis berichtet darüber.

Kritik an Offshore-Parks gab es vor allem wegen befürchteter Auswirkungen auf den Lebensraum von Meeresbewohnern. Wie die Windanlagen sich auf Meerestiere und auch auf Wasser- und Zugvögel auswirken wurde in dieser dänischen Studie untersucht.

Mittwoch, 14. März 2007

Sorge um die politische Bildung

Vor kurzem hat die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in Berlin einen Kongress abgehalten. Thematisiert wurde das, schon im Namen erklärte Hauptanliegen des Instituts: Die politische Bildung, genauer: die Sorge um deren Ausbleiben und ständigem Rückgang. Dieser Artikel, der heute auf Telepolis erschienen ist, berichtet darüber.

Die bpb habe, so deren Präsident
Thomas Krüger auf der Berliner Tagung, eine feste Stammkundschaft, die ständig schrumpft, und erreicht große Teile der Bevölkerung gar nicht mehr.

Doch was ist mit denjenigen, die sich aus den klassischen Verteilzirkeln ausgeklinkt haben? Die auf die "Förderung des Bewusstseins für Demokratie und politische Partizipation", wie der offizielle Auftrag der bpb lautet, lieber verzichten und den typischen Veranstaltungen - Tagungen, Kongresse, Festivals, Messen, Ausstellungen, Studienreisen, Wettbewerbe, Kinoseminare und Kulturveranstaltungen – einfach fernbleiben? Ganz zu schweigen von der Ignoranz, mit denen sie die vielen klugen Publikationen der bpb – ob on- oder offline – behandeln

Einfach fernbleiben, Ignoranz gegenüber kluger Publikationen, das kann nicht sein. Das darf nicht sein! Nun wird zu Recht unterschieden zwischen Politikverdrossenen und Bildungsfernen. Politikverdrossen sind viele und es werden immer mehr. Ja, wer soll es denen auch verübeln, bei all dem Murks der alltäglichen Politik. Wozu sich interessieren und aktivieren, wenn alles Einheitsbrei ist und die politische Klasse doch immer genau entgegen dem handelt, wofür die Wähler sie gewählt haben. Da zeigt sich, wie demokratisch die gelobte Demokratie wirklich ist. Kritik am neoliberalen Beten kann schließlich mitunter auch schon dazu führen, dass ganz besonders kluge Köpfe wie ein Herr Stoiber (aber auch andere, nicht minder reiche Geister), sich zu einem Urteil, wie er es unlängst über den gerade heiß diskutieren, ehemaligen RAF-Terroristen Christian Klar verhängt hat, berufen fühlen: Wer sich erdreistet Kritik am kapitalistischen Wirtschaften zu üben, sei ein Staatsfeind und gehöre hinter Gitter. Das war's so etwa, was von verschiedenen Seiten in den Medien zitiert wurde.

Ich bin zwar sehr dafür, und dieser Blog soll auch dazu dienen, der breiten Politikverdrossenheit entgegenzuwirken, aber dazu gehört - das muss ich eingestehen - eine gute Portion Idealismus, denn die Zeichen der Zeit stehen nicht gerade gut für sinnvolles politisches Handeln.
Und gerade ein Institut, welches vom Staat selbst getragen wird und nicht dafür bekannt ist, besonders kritisch mit dem politischen Mainstream umzugehen, muss sich naturgemäß in einer solchen Situation sehr schwer tun.

Das weiß man auch und will sich daher zunächst einmal den Bildungsfernen zuwenden. Um diese ausfindig zu machen, bedient man sich der sogenannten Sinus-Milieus die auf Grundlage des französischen Soziologen Émile Durkheim entwickelt wurden.

Satte 23 Prozent der bundesdeutschen Gesellschaft fallen darunter. Es sind dies vor allem die so genannten "Hedonisten" (11 Prozent), eine spaßorientierte Mittel- und Unterschicht, sowie die "Konsum-Materialisten" (12 Prozent), eine stark materialistisch geprägte Unterschicht, worunter insbesondere auch junge Migranten fallen. Beide Gruppen zeichnen sich dadurch aus, dass sie Bildung als Zwang verstehen und ihren Erwerb bloß anstreben, wenn ein persönlicher Nutzen damit verbunden ist. Mozart, Kant und Nietzsche zu kennen, erscheint ihnen unnötig, Straßenverkehrsregeln zu pauken, dient hingegen dem Führerschein.



Es handelt sich hier also um Angehörige der Unterschicht, die zu einem großen Teil aus Menschen mit Migrationshintergrund besteht. Das wichtigste um junge Migraten, zumindest sofern sie keinen deutschen Pass haben, für politsche Themen empfänglich zu machen wäre doch wohl ein schon längst überfälliges Wahlrecht für Nichtdeutsche, die schon mehrere Jahre in Deutschland leben. Zumals hier von jungen Migraten gesprochen wird, also vorrangig Menschen der zweiten Generation die in Deutschland geboren sind.

Viele von denen sind freilich eingebürgert und dürfen darum auch alle paar Jahre brav wählen, was in dieser Demokratie die Voraussetzung und auch leider schon fast das Ende der politschen Beteiligung bedeutet. Bildungsfern sind sie trotzdem. Woran könnte das liegen? Vielleicht daran, dass sie spüren und wissen, wie gering bis quasi nicht vorhanden ihr demokratischer Einfluss ist. Weil sie jeden Tag sehen, dass ihre Belange in der der Politik nur in schlauen Reden Anerkennung finden, im Handeln allerdings kaum.

Montag, 12. März 2007

Kleine Geschichte des Kommunismus


Es ist schon eine Weile her, dass auf dem Blog Sammelsurium eine siebenteiliges Hörspiel zu Bini Adamczaks Buch "Kommunismus - Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird", erschienen ist. Und da mein Blog erst seit kurzem aktiv ist, diese kleine Geschichte von einer besseren Welt aber immer wieder sehr unterhaltsam ist, will ich sie jetzt auch hier verlinken, damit hoffentlich auch noch viele andere in den Genuss kommen.


Hier die Links zu den einzelnen Teilen:
1. Teil (gleich hören)
2. Teil (gleich hören)
3. Teil (gleich hören)
4. Teil (gleich hören)
5. Teil (gleich hören)
6. Teil (gleich hören)
7. Teil (gleich hören)

Donnerstag, 8. März 2007

Artikel auf Telepolis

Vor ein paar Tagen schrieb Bastian Engelke (Pseudonym) auf Telepolis einen Artikel über den rassistischen und antiislamischen Weblog Politically Incorrect. Nach den zu erwartenden, bei diesem Thema leider mittlerweile üblichen, unsachlichen Angriffen gab es heute vom Autor einen Kommentar. Beide möchte ich an dieser Stelle empfehlen. Sowohl als Beispiel und zur Dokumentation der Eskalation des Meinungskampfes, aber auch als Aufruf, endlich wieder zu einer sachlichen, nicht von gegenseitiger Verleumdung und Beschimpfung getragenen Diskussion zurückzukommen.


Artikel und Kommentar werden hier und hier im Telepolis-Forum diskutiert.

Sonntag, 4. März 2007

Impressionen der Bildungsmesse: didacta


Am Freitag war ich auf der Bildungsmesse didacta in Köln. Eine Sache ist mir beim Stöbern an den Ständen von verschiedenen Bildungsinstituten und Schulbuchverlagen besonders aufgefallen: Es tummeln sich geradezu Aufkärungsschriften mit Titeln wie: Islamistischer Terrorismus, Islamismus an der Schule, Muslime und Islamismus,........ Mindestens 10 Schriften dieser Art sind mir aufgefallen. Die Nachfrage danach scheint gleichsam hoch zu sein, denn bei einigen war nur noch ein Ansichtsexemplar vorhanden. Ich hoffe, dass die Betreiber der jeweiligen Stände ihr Versprechen wahr machen und mir das Infomaterial zuschicken werden.

Zwei der Schriften habe ich bereits hier, allerdings noch nicht gelesen. Das werde ich aber bald tun. Eines ist jedenfalls sicher: Auf der Bildungsmesse war von "Appeasement" (der Begriff wurde in diesem Zusammenhang von Henryk M. Broders in seinem Essay "Hurra, wir kapitulieren" benutzt) mit dem Islam jedenfalls nichts zu spüren. Viel mehr hatte ich den Eindruck, dass hier ein klares Interesse besteht, den Islamismus als Gefahr und vielleicht sogar als Feindbild in den Bildungsapparat zu integrieren. Inwieweit in den einzelnen Schriften zwischen Islamismus ind Islam unterschieden wird, wird sich zeigen und ich werde darüber berichten.

Nun gibt es die Kleinredner des Islamismus durchaus, genau wie es solche gibt, die immer wieder versuchen die völlig inakzeptablen Drohungen und Holocaustleugnungen des iranischen Präsidenten zu verharmlosen. Dieses Gebaren ist vor allem bei moderaten Linken bzw. Linksliberalen anzutreffen.
Richtig ist: Islamismus sollte als solcher benannt und, wenn er extremistisch und terroristisch daherkommt, auch verurteilt und nach demokratischen Möglichkeiten bekämpft werden. Ihn zu verteufeln und als antagonistisches Feindbild der "westlichen Welt" darzustellen, ist allerdings auch der falsche Weg.


Genug zu diesem Thema: Der Besuch der didacta hat sich, auch wenn es ein anstrengender Nachmittag war, sehr gelohnt. Besichtigt haben wir vor allem die Stände der Bereiche Schule/Hochschule und Kindergarten. Neben den üblichen Verlagsprogrammen gab es jede Menge bildungsfördernde Spiele und Gerätschaften. Außerdem scheint die Touchscreen-Tafel im Kommen zu sein. Damit kann man alles Mögliche machen: ob malen, schreiben, rechnen, geometrisch zeichnen, Diagramme erstellen oder auch puzzeln, und bestimmt noch eine ganze Menge mehr. Welche Schulen sich die, sicherlich teuren Flimmerscheiben allerdings in den nächsten Jahren als Standardausrüstung leisten können, ist bei der deutschen Bildungspolitik fraglich. Das wird dann wohl der "Elitebildung" an Privatschulen vorbehalten bleiben. Ob die Dinger auf Dauer gut für die Augen sind, weiß ich auch nicht. Von daher können sich Lehrerinnen und Lehrer vielleicht freuen, noch eine ganze Weile davon verschont zu bleiben.


Zuletzt habe ich noch ein anderes interessantes Fundstück einheimsen können, das ich mir dann auch demnächst mal ein wenig zu Gemüte führen will: "Anarchistische Erziehung als libertäre Reformpädagogik" von Hans-Ulrich Grunder.

Samstag, 3. März 2007

Wird Israel von der EuroVision 2007 ausgeschlossen?

Eben las ich in der Wochenendausgabe des Kölner Stadtanzeiger einen kurzen Artikel, der mich doch einigermaßen empört hat. Darin wird gesagt, dass die Organisatoren des diesjährigen Eurovision Song Contest darüber diskutieren, ob die Band Teapacks, die mit ihrem Song "Red Button" (sic!) Israel vertreten will, wegen "unpassender" politscher Botschaften ausgeschlossen werden soll. Die Organisatoren glauben aus dem Text Anspielungen auf die verbalen Drohungen des iranischen Präsidenten Ahmadinejad herauszuhören.

Die betreffenden Textstellen werden folgendermaßen übersetzt und zitiert: "Die Welt ist voller Terror, wenn jemand einen Fehler macht, jagt er uns in die Luft" und: "Da sind einige Führer. die halten uns zum Narren und verbergen ihre dämonische, technologische Bereitschaft, uns zu schaden."

Als ich für diesen Beitrag im Netz etwas mehr über die Ausschlussdiskussion herausfinden wollte, fand ich diesen Artikel auf Spiegel Online. Was ich auch nicht wusste, in den Regeln des Eurovision Song Contests ist festgelegt, dass ein Lied keine politschen Botschaften enthalten oder dem Werbeimage schaden darf. Kobi Oz, der Sänger von Teapacks, sagt auf Spiegel Online, Anspielungen auf den Iran herauszuhören seien eine Missdeutung.

Außerdem heißt der Song um den es geht auf verschiedenen Websites nicht wie im Kölner Stadtanzeiger "Red Button" sondern "Push the Button". Beim Stöbern habe ich auf Lizas Welt noch einen Beitrag über die Band und den möglichen Ausschluss, sowie auf dem österreichischen Blog ZurPolitik.com gefunden. Beide kann ich zum weiterlesen empfehlen.

Bei YouTube könnt ihr euch den Song schonmal anhören.

Donnerstag, 1. März 2007

Börne-Preis für Henryk M. Broder


Dass Helmut Markwort, der Chefredakteur des Focus in diesem Jahr quasi im Alleingang den Börne-Preis an Henryk M. Broder verliehen hat, ging mittlerweile durch die gesamte Presse. Auch die Kritik von Alfred Grosser (zuerst in einem taz-Kommentar) ist vielleicht den meisten schon bekannt. Hier im Weblog Apocalypso der Welt (übrigens alles andere als meine Lieblingszeitung) ist beides noch einmal dokumentiert und diskutiert.

Ich selbst finde die Verleihung an Broder völlig in Ordnung. Ich lese ihn gerne, und finde einiges, aber längst nicht alles, was er schriebt und von sich gibt richtig. Sein Schreibstil ist bewusst provozierend und scharf, daher simplifiziert er manche Dinge und beleidigt auch gelegentlich einzelne Personen sowie Gruppen von Menschen. Das jedoch muss einem Journalisten erlaubt sein!
Der Börne-Preis wird für herausragende Leistungen in den Bereichen Essay, Kritik und Reportage verliehen. In diesen Bereichen hat Broder durchaus verdienstvolles getan, auch wenn man nicht mit all dem einverstanden ist was er schreibt.

Dienstag, 27. Februar 2007

Vorratsdatenspeicherung

Im aktuellen Freitag erschien ein Interview zum Thema Vorratsdatenspeicherung. Friederike Rüll sprach für die Wochenzeitung mit Bettina Winsemann und Casten Giesenfeld, von der Organisation "Stop 1984", über die beabsichtigten Gesetzesänderungen, sowie die Gefahren und Auswirkungen, die dieses Vohaben auf sämtliche BürgerInnen haben kann.

Von dem beabsichtigten Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung haben wahrscheinlich die meisten schon mal etwas gehört. Neu für mich war zumindest, dass eine Sammelklage dagegen organisiert wird. Da die Verhinderung solch schwerwiegender Eingriffe in die Privatsphäre für alle NutzerInnen des Internets von Interesse sein sollte empfehle ich das Interview sowie die Beteiligung an der Sammelklage.