Samstag, 31. März 2007
Donnerstag, 29. März 2007
Arcade Fire brechen ihre Tour ab!
Oh Nein! Vor ein paar Wochen habe ich hier von meiner Vorfreude auf's Arcade Fire Konzert geschrieben. Jetzt kam ich gestern aus dem Urlaub, und was erfahre ich: Der Sänger ist krank, Europatour abgebrochen! Sehr schade! Gute Besserung und hoffentlich bis bald zur nächsten Konzert.
Mal schnell nach Alternativen umsehen und auf eine baldige neue Tour hoffen. The Shins stehen jetzt wohl auf dem Programm, ein kleiner Trost!
Mal schnell nach Alternativen umsehen und auf eine baldige neue Tour hoffen. The Shins stehen jetzt wohl auf dem Programm, ein kleiner Trost!
Samstag, 17. März 2007
Nationalistische Ausfälle der Bildzeitung
Grad vorhin sprang mir beim Arbeiten der heutige Headliner der Bildzeitung in die Augen. Mal wieder ein Glanzstück des unverhohlenen Nationalismus, was Springer seinen Lesern und Leserinnen heute bietet. Da war für mich klar, ein Kommentar im Blog ist fällig.
"Wir" Deutsche fliegen auf den Mond! Ich bin bei der Bild zwar nicht so ganz im Bilde, doch denk ich schon, das war heute mal wieder ein Musterbeispiel an Ekelhaftigkeit! Ich hoffe nur deren Redakteure fliegen mit. One-Way natürlich!
Eben vor 10 Minuten nach Hause gekommen, ab ins Netz und rumgeclickt. Da sehe ich, auch andere finden diese Schlagzeile ist einen Eintrag in den Blog wert. Hier schreibt Telegehirn etwas darüber und natürlich der, den ständigen Unsinn dieses Schmierblatts hauptamtlich kommentierende BILDblog.
Freitag, 16. März 2007
Klimaveränderung und erneuerbare Energien
Der letzte Winter war kein Winter! Warm, feucht und kein Schnee zu sehen. Gletscher schmelzen, Wintersportregionen jammern. Alles nichts neues, doch der gerade zu Ende gehende Winter hat wieder alle vorherigen überboten. Das schreibt zumindest heute Spiegel-Online, bezugnehmende auf eine Untersuchung der US-amerikanischen Nationalen Behörde für Ozeane und Atmosphäre (NOAA). Keiner war milder, seit Beginn der Aufzeichnungen 1880.
Darüber und über die Klimaveränderung im Allgemeinen wird seit den ersten Vorabbekanntgaben des UN-Klimaberichts des Intergovernmental Panel on Climate Change hierzulande wie auch anderswo wieder heiß diskutiert. Wer ist Schuld, was muss getan werden, ist der Klimawandel überhaupt durch Einwirkungen des Menschen verursacht? Dass der Mensch einen Teil dazu beiträgt, wird zwar immer noch von manchen bezweifelt, allerdings kann selbst dann ein nachhaltigerer Umgang mit der Natur und sinnvolleres Wirtschaften nur positive Auswirkungen haben. Zwar las ich vor kurzem in einem Artikel die Behauptung, dass ein gezieltes Programm, um der Klimaveränderung entgegenzuwirken ein unnatürlicher menschlicher Eingriff in einen Prozess sei, der angeblich nicht vom Menschen gemacht sei. Da frage ich mich dann allerdings schon, wieso soll dieses umweltschützende Eingreifen - von dem bisher sowieso nicht viel mehr als bloß Gerede stattfindet - denn nun schädlich sein, wo doch jahrzehntelanges abholzen und verpesten keine Auswirkungen gehabt haben soll. Man merkt, auf solch reaktionäres Geschwätz muss nicht groß reagiert werden, es macht sich schon durch inhärente Widersprüche ausreichend lächerlich.
In der EU wird viel geredet, getan bisher nicht viel. Gerne zeigt man auf die Anderen. Am liebsten auf die USA. Wenn die nicht machen, wieso sollen wir? Sowas kennt man ja: aus dem Kindergarten!
Ganz gerne spricht man jetzt auch über China. Immerhin eine neue, aufstrebende Wirtschaftsmacht. Und ganz richtig: Wenn in China wirklich so viele Menschen täglich Auto fahren wie in Europa oder den USA, sieht's schlecht aus um die CO²-Reduzierung. Nur wird dabei vergessen, dass der "Westen" schon seit Jahrzehnten fleißig verpestet, während China und Indien wirtschaftlich gerade erst am expoldieren sind. Da wäre doch geboten, anstatt von anderen zu fordern und denen den schwarzen Peter zuzuschieben, erstmal selbst schauen was man tun kann, und dann vielleicht die neuen Wirtschaftsblöcke mit guter Technik zu unterstützen. Im Freitag berichtet Michael Jäger über die angebliche Vorreiterrolle der EU in puncto Klimaschutz.
Offshore-Pläne nehmen Gestalt an
Eines der Konzepte um nachhaltiger zu Wirtschaften ist der Ausbau erneuerbarer Energiequellen um möglichst bald auf fossile Brennstoffe verzichten zu können. In den letzten Jahren sproßen und wuchsen daher landauf, landab überall Windräder, alleine und auch immer mal in Grüppchen.
Schon seit einigen Jahren sind zur Nutzung der Windenergie auch sogenannte Offshore-Windparks über dem Meer geplant. Diese sind, wegen dem konstanten Meerwind um einiges ergiebiger. Dänemark hat sie schon lange, auch Schwedeun und die Niederlande eine ganze Weile. Im Dezember wurde in Großbritanien der Bau zweier Parks begonnen und wie es heißt, nun auch bald in Nord- und Ostsee. Dieser Artikel auf Telepolis berichtet darüber.
Kritik an Offshore-Parks gab es vor allem wegen befürchteter Auswirkungen auf den Lebensraum von Meeresbewohnern. Wie die Windanlagen sich auf Meerestiere und auch auf Wasser- und Zugvögel auswirken wurde in dieser dänischen Studie untersucht.
Darüber und über die Klimaveränderung im Allgemeinen wird seit den ersten Vorabbekanntgaben des UN-Klimaberichts des Intergovernmental Panel on Climate Change hierzulande wie auch anderswo wieder heiß diskutiert. Wer ist Schuld, was muss getan werden, ist der Klimawandel überhaupt durch Einwirkungen des Menschen verursacht? Dass der Mensch einen Teil dazu beiträgt, wird zwar immer noch von manchen bezweifelt, allerdings kann selbst dann ein nachhaltigerer Umgang mit der Natur und sinnvolleres Wirtschaften nur positive Auswirkungen haben. Zwar las ich vor kurzem in einem Artikel die Behauptung, dass ein gezieltes Programm, um der Klimaveränderung entgegenzuwirken ein unnatürlicher menschlicher Eingriff in einen Prozess sei, der angeblich nicht vom Menschen gemacht sei. Da frage ich mich dann allerdings schon, wieso soll dieses umweltschützende Eingreifen - von dem bisher sowieso nicht viel mehr als bloß Gerede stattfindet - denn nun schädlich sein, wo doch jahrzehntelanges abholzen und verpesten keine Auswirkungen gehabt haben soll. Man merkt, auf solch reaktionäres Geschwätz muss nicht groß reagiert werden, es macht sich schon durch inhärente Widersprüche ausreichend lächerlich.
In der EU wird viel geredet, getan bisher nicht viel. Gerne zeigt man auf die Anderen. Am liebsten auf die USA. Wenn die nicht machen, wieso sollen wir? Sowas kennt man ja: aus dem Kindergarten!
Ganz gerne spricht man jetzt auch über China. Immerhin eine neue, aufstrebende Wirtschaftsmacht. Und ganz richtig: Wenn in China wirklich so viele Menschen täglich Auto fahren wie in Europa oder den USA, sieht's schlecht aus um die CO²-Reduzierung. Nur wird dabei vergessen, dass der "Westen" schon seit Jahrzehnten fleißig verpestet, während China und Indien wirtschaftlich gerade erst am expoldieren sind. Da wäre doch geboten, anstatt von anderen zu fordern und denen den schwarzen Peter zuzuschieben, erstmal selbst schauen was man tun kann, und dann vielleicht die neuen Wirtschaftsblöcke mit guter Technik zu unterstützen. Im Freitag berichtet Michael Jäger über die angebliche Vorreiterrolle der EU in puncto Klimaschutz.
Offshore-Pläne nehmen Gestalt an
Eines der Konzepte um nachhaltiger zu Wirtschaften ist der Ausbau erneuerbarer Energiequellen um möglichst bald auf fossile Brennstoffe verzichten zu können. In den letzten Jahren sproßen und wuchsen daher landauf, landab überall Windräder, alleine und auch immer mal in Grüppchen.
Schon seit einigen Jahren sind zur Nutzung der Windenergie auch sogenannte Offshore-Windparks über dem Meer geplant. Diese sind, wegen dem konstanten Meerwind um einiges ergiebiger. Dänemark hat sie schon lange, auch Schwedeun und die Niederlande eine ganze Weile. Im Dezember wurde in Großbritanien der Bau zweier Parks begonnen und wie es heißt, nun auch bald in Nord- und Ostsee. Dieser Artikel auf Telepolis berichtet darüber.
Kritik an Offshore-Parks gab es vor allem wegen befürchteter Auswirkungen auf den Lebensraum von Meeresbewohnern. Wie die Windanlagen sich auf Meerestiere und auch auf Wasser- und Zugvögel auswirken wurde in dieser dänischen Studie untersucht.
Mittwoch, 14. März 2007
Sorge um die politische Bildung
Vor kurzem hat die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in Berlin einen Kongress abgehalten. Thematisiert wurde das, schon im Namen erklärte Hauptanliegen des Instituts: Die politische Bildung, genauer: die Sorge um deren Ausbleiben und ständigem Rückgang. Dieser Artikel, der heute auf Telepolis erschienen ist, berichtet darüber.
Die bpb habe, so deren Präsident Thomas Krüger auf der Berliner Tagung, eine feste Stammkundschaft, die ständig schrumpft, und erreicht große Teile der Bevölkerung gar nicht mehr.
Einfach fernbleiben, Ignoranz gegenüber kluger Publikationen, das kann nicht sein. Das darf nicht sein! Nun wird zu Recht unterschieden zwischen Politikverdrossenen und Bildungsfernen. Politikverdrossen sind viele und es werden immer mehr. Ja, wer soll es denen auch verübeln, bei all dem Murks der alltäglichen Politik. Wozu sich interessieren und aktivieren, wenn alles Einheitsbrei ist und die politische Klasse doch immer genau entgegen dem handelt, wofür die Wähler sie gewählt haben. Da zeigt sich, wie demokratisch die gelobte Demokratie wirklich ist. Kritik am neoliberalen Beten kann schließlich mitunter auch schon dazu führen, dass ganz besonders kluge Köpfe wie ein Herr Stoiber (aber auch andere, nicht minder reiche Geister), sich zu einem Urteil, wie er es unlängst über den gerade heiß diskutieren, ehemaligen RAF-Terroristen Christian Klar verhängt hat, berufen fühlen: Wer sich erdreistet Kritik am kapitalistischen Wirtschaften zu üben, sei ein Staatsfeind und gehöre hinter Gitter. Das war's so etwa, was von verschiedenen Seiten in den Medien zitiert wurde.
Ich bin zwar sehr dafür, und dieser Blog soll auch dazu dienen, der breiten Politikverdrossenheit entgegenzuwirken, aber dazu gehört - das muss ich eingestehen - eine gute Portion Idealismus, denn die Zeichen der Zeit stehen nicht gerade gut für sinnvolles politisches Handeln.
Und gerade ein Institut, welches vom Staat selbst getragen wird und nicht dafür bekannt ist, besonders kritisch mit dem politischen Mainstream umzugehen, muss sich naturgemäß in einer solchen Situation sehr schwer tun.
Das weiß man auch und will sich daher zunächst einmal den Bildungsfernen zuwenden. Um diese ausfindig zu machen, bedient man sich der sogenannten Sinus-Milieus die auf Grundlage des französischen Soziologen Émile Durkheim entwickelt wurden.
Es handelt sich hier also um Angehörige der Unterschicht, die zu einem großen Teil aus Menschen mit Migrationshintergrund besteht. Das wichtigste um junge Migraten, zumindest sofern sie keinen deutschen Pass haben, für politsche Themen empfänglich zu machen wäre doch wohl ein schon längst überfälliges Wahlrecht für Nichtdeutsche, die schon mehrere Jahre in Deutschland leben. Zumals hier von jungen Migraten gesprochen wird, also vorrangig Menschen der zweiten Generation die in Deutschland geboren sind.
Viele von denen sind freilich eingebürgert und dürfen darum auch alle paar Jahre brav wählen, was in dieser Demokratie die Voraussetzung und auch leider schon fast das Ende der politschen Beteiligung bedeutet. Bildungsfern sind sie trotzdem. Woran könnte das liegen? Vielleicht daran, dass sie spüren und wissen, wie gering bis quasi nicht vorhanden ihr demokratischer Einfluss ist. Weil sie jeden Tag sehen, dass ihre Belange in der der Politik nur in schlauen Reden Anerkennung finden, im Handeln allerdings kaum.
Die bpb habe, so deren Präsident Thomas Krüger auf der Berliner Tagung, eine feste Stammkundschaft, die ständig schrumpft, und erreicht große Teile der Bevölkerung gar nicht mehr.
Doch was ist mit denjenigen, die sich aus den klassischen Verteilzirkeln ausgeklinkt haben? Die auf die "Förderung des Bewusstseins für Demokratie und politische Partizipation", wie der offizielle Auftrag der bpb lautet, lieber verzichten und den typischen Veranstaltungen - Tagungen, Kongresse, Festivals, Messen, Ausstellungen, Studienreisen, Wettbewerbe, Kinoseminare und Kulturveranstaltungen – einfach fernbleiben? Ganz zu schweigen von der Ignoranz, mit denen sie die vielen klugen Publikationen der bpb – ob on- oder offline – behandeln
Einfach fernbleiben, Ignoranz gegenüber kluger Publikationen, das kann nicht sein. Das darf nicht sein! Nun wird zu Recht unterschieden zwischen Politikverdrossenen und Bildungsfernen. Politikverdrossen sind viele und es werden immer mehr. Ja, wer soll es denen auch verübeln, bei all dem Murks der alltäglichen Politik. Wozu sich interessieren und aktivieren, wenn alles Einheitsbrei ist und die politische Klasse doch immer genau entgegen dem handelt, wofür die Wähler sie gewählt haben. Da zeigt sich, wie demokratisch die gelobte Demokratie wirklich ist. Kritik am neoliberalen Beten kann schließlich mitunter auch schon dazu führen, dass ganz besonders kluge Köpfe wie ein Herr Stoiber (aber auch andere, nicht minder reiche Geister), sich zu einem Urteil, wie er es unlängst über den gerade heiß diskutieren, ehemaligen RAF-Terroristen Christian Klar verhängt hat, berufen fühlen: Wer sich erdreistet Kritik am kapitalistischen Wirtschaften zu üben, sei ein Staatsfeind und gehöre hinter Gitter. Das war's so etwa, was von verschiedenen Seiten in den Medien zitiert wurde.
Ich bin zwar sehr dafür, und dieser Blog soll auch dazu dienen, der breiten Politikverdrossenheit entgegenzuwirken, aber dazu gehört - das muss ich eingestehen - eine gute Portion Idealismus, denn die Zeichen der Zeit stehen nicht gerade gut für sinnvolles politisches Handeln.
Und gerade ein Institut, welches vom Staat selbst getragen wird und nicht dafür bekannt ist, besonders kritisch mit dem politischen Mainstream umzugehen, muss sich naturgemäß in einer solchen Situation sehr schwer tun.
Das weiß man auch und will sich daher zunächst einmal den Bildungsfernen zuwenden. Um diese ausfindig zu machen, bedient man sich der sogenannten Sinus-Milieus die auf Grundlage des französischen Soziologen Émile Durkheim entwickelt wurden.
Satte 23 Prozent der bundesdeutschen Gesellschaft fallen darunter. Es sind dies vor allem die so genannten "Hedonisten" (11 Prozent), eine spaßorientierte Mittel- und Unterschicht, sowie die "Konsum-Materialisten" (12 Prozent), eine stark materialistisch geprägte Unterschicht, worunter insbesondere auch junge Migranten fallen. Beide Gruppen zeichnen sich dadurch aus, dass sie Bildung als Zwang verstehen und ihren Erwerb bloß anstreben, wenn ein persönlicher Nutzen damit verbunden ist. Mozart, Kant und Nietzsche zu kennen, erscheint ihnen unnötig, Straßenverkehrsregeln zu pauken, dient hingegen dem Führerschein.
Es handelt sich hier also um Angehörige der Unterschicht, die zu einem großen Teil aus Menschen mit Migrationshintergrund besteht. Das wichtigste um junge Migraten, zumindest sofern sie keinen deutschen Pass haben, für politsche Themen empfänglich zu machen wäre doch wohl ein schon längst überfälliges Wahlrecht für Nichtdeutsche, die schon mehrere Jahre in Deutschland leben. Zumals hier von jungen Migraten gesprochen wird, also vorrangig Menschen der zweiten Generation die in Deutschland geboren sind.
Viele von denen sind freilich eingebürgert und dürfen darum auch alle paar Jahre brav wählen, was in dieser Demokratie die Voraussetzung und auch leider schon fast das Ende der politschen Beteiligung bedeutet. Bildungsfern sind sie trotzdem. Woran könnte das liegen? Vielleicht daran, dass sie spüren und wissen, wie gering bis quasi nicht vorhanden ihr demokratischer Einfluss ist. Weil sie jeden Tag sehen, dass ihre Belange in der der Politik nur in schlauen Reden Anerkennung finden, im Handeln allerdings kaum.
Montag, 12. März 2007
Kleine Geschichte des Kommunismus
Es ist schon eine Weile her, dass auf dem Blog Sammelsurium eine siebenteiliges Hörspiel zu Bini Adamczaks Buch "Kommunismus - Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird", erschienen ist. Und da mein Blog erst seit kurzem aktiv ist, diese kleine Geschichte von einer besseren Welt aber immer wieder sehr unterhaltsam ist, will ich sie jetzt auch hier verlinken, damit hoffentlich auch noch viele andere in den Genuss kommen.
Hier die Links zu den einzelnen Teilen:
1. Teil (gleich hören)
2. Teil (gleich hören)
3. Teil (gleich hören)
4. Teil (gleich hören)
5. Teil (gleich hören)
6. Teil (gleich hören)
7. Teil (gleich hören)
Freitag, 9. März 2007
Pan's Labyrinth
Gestern habe ich mir dann doch Guillermo del Toros "Pan's Labyrinth" angesehen. Nachdem ich vor kurzem den Trailer sah, war mein Interesse an dem Film zwar gering, jedoch las dann ich im Freitag 08 eine Rezension, die ihn mir wieder schmackhaft machte.
Dem Trailer nach, schien mir der Film nur wenig von der Realität des spanischen Faschismus nach dem Bürgerkrieg zu zeigen und viel mehr ein reines, etwas verkitschtes Märchen zu sein. Das war allerdings nicht so. Natürlich, der Film ist ein Märchen und auch keine historische Darstellung der spanischen Realität. Aber der Märchenanteil im Film nimmt keinen zu großen Teil des Films ein, ist nicht zu kitschig und stellt einen Kontrast aber auch eine Reflektion zur Grausamkeit der Wirklichkeit dar.
Der reale Anteil am Film ist erschreckend, wodurch doch ein Bild auf die einzelnen Schrecken des Faschismus geworfen wird. Der Hauptmann fungiert in seinem Machtbereich wie ein Diktator, dem sich alles unterordnen muss. Seine Macht demonstriert er grausam in willkürlichen Morden und Folter, in despotischer Herrschaft über seine schwangere und schwerkranke Frau, an der ihn nur der erwartete Sohn interessiert, und an deren Tocher Ofelia, die auch die Hauptdarstellerin des Märchens ist.
Gut finde ich auch, dass es den Zuschauern selbst überlassen bleibt, ob sie das Mädchen nun als die Märchenprinzessin einer Fantasygeschichte sehen wollen oder ob Pan's Labyrinth nur eine Flucht vor der grausamen Realität ist und allein ihrer Einbildung entspringt.
Donnerstag, 8. März 2007
Artikel auf Telepolis
Vor ein paar Tagen schrieb Bastian Engelke (Pseudonym) auf Telepolis einen Artikel über den rassistischen und antiislamischen Weblog Politically Incorrect. Nach den zu erwartenden, bei diesem Thema leider mittlerweile üblichen, unsachlichen Angriffen gab es heute vom Autor einen Kommentar. Beide möchte ich an dieser Stelle empfehlen. Sowohl als Beispiel und zur Dokumentation der Eskalation des Meinungskampfes, aber auch als Aufruf, endlich wieder zu einer sachlichen, nicht von gegenseitiger Verleumdung und Beschimpfung getragenen Diskussion zurückzukommen.
Artikel und Kommentar werden hier und hier im Telepolis-Forum diskutiert.
Artikel und Kommentar werden hier und hier im Telepolis-Forum diskutiert.
Montag, 5. März 2007
Sonntag, 4. März 2007
Impressionen der Bildungsmesse: didacta
Am Freitag war ich auf der Bildungsmesse didacta in Köln. Eine Sache ist mir beim Stöbern an den Ständen von verschiedenen Bildungsinstituten und Schulbuchverlagen besonders aufgefallen: Es tummeln sich geradezu Aufkärungsschriften mit Titeln wie: Islamistischer Terrorismus, Islamismus an der Schule, Muslime und Islamismus,........ Mindestens 10 Schriften dieser Art sind mir aufgefallen. Die Nachfrage danach scheint gleichsam hoch zu sein, denn bei einigen war nur noch ein Ansichtsexemplar vorhanden. Ich hoffe, dass die Betreiber der jeweiligen Stände ihr Versprechen wahr machen und mir das Infomaterial zuschicken werden.
Zwei der Schriften habe ich bereits hier, allerdings noch nicht gelesen. Das werde ich aber bald tun. Eines ist jedenfalls sicher: Auf der Bildungsmesse war von "Appeasement" (der Begriff wurde in diesem Zusammenhang von Henryk M. Broders in seinem Essay "Hurra, wir kapitulieren" benutzt) mit dem Islam jedenfalls nichts zu spüren. Viel mehr hatte ich den Eindruck, dass hier ein klares Interesse besteht, den Islamismus als Gefahr und vielleicht sogar als Feindbild in den Bildungsapparat zu integrieren. Inwieweit in den einzelnen Schriften zwischen Islamismus ind Islam unterschieden wird, wird sich zeigen und ich werde darüber berichten.
Nun gibt es die Kleinredner des Islamismus durchaus, genau wie es solche gibt, die immer wieder versuchen die völlig inakzeptablen Drohungen und Holocaustleugnungen des iranischen Präsidenten zu verharmlosen. Dieses Gebaren ist vor allem bei moderaten Linken bzw. Linksliberalen anzutreffen.
Richtig ist: Islamismus sollte als solcher benannt und, wenn er extremistisch und terroristisch daherkommt, auch verurteilt und nach demokratischen Möglichkeiten bekämpft werden. Ihn zu verteufeln und als antagonistisches Feindbild der "westlichen Welt" darzustellen, ist allerdings auch der falsche Weg.
Genug zu diesem Thema: Der Besuch der didacta hat sich, auch wenn es ein anstrengender Nachmittag war, sehr gelohnt. Besichtigt haben wir vor allem die Stände der Bereiche Schule/Hochschule und Kindergarten. Neben den üblichen Verlagsprogrammen gab es jede Menge bildungsfördernde Spiele und Gerätschaften. Außerdem scheint die Touchscreen-Tafel im Kommen zu sein. Damit kann man alles Mögliche machen: ob malen, schreiben, rechnen, geometrisch zeichnen, Diagramme erstellen oder auch puzzeln, und bestimmt noch eine ganze Menge mehr. Welche Schulen sich die, sicherlich teuren Flimmerscheiben allerdings in den nächsten Jahren als Standardausrüstung leisten können, ist bei der deutschen Bildungspolitik fraglich. Das wird dann wohl der "Elitebildung" an Privatschulen vorbehalten bleiben. Ob die Dinger auf Dauer gut für die Augen sind, weiß ich auch nicht. Von daher können sich Lehrerinnen und Lehrer vielleicht freuen, noch eine ganze Weile davon verschont zu bleiben.
Zuletzt habe ich noch ein anderes interessantes Fundstück einheimsen können, das ich mir dann auch demnächst mal ein wenig zu Gemüte führen will: "Anarchistische Erziehung als libertäre Reformpädagogik" von Hans-Ulrich Grunder.
Samstag, 3. März 2007
Wird Israel von der EuroVision 2007 ausgeschlossen?
Eben las ich in der Wochenendausgabe des Kölner Stadtanzeiger einen kurzen Artikel, der mich doch einigermaßen empört hat. Darin wird gesagt, dass die Organisatoren des diesjährigen Eurovision Song Contest darüber diskutieren, ob die Band Teapacks, die mit ihrem Song "Red Button" (sic!) Israel vertreten will, wegen "unpassender" politscher Botschaften ausgeschlossen werden soll. Die Organisatoren glauben aus dem Text Anspielungen auf die verbalen Drohungen des iranischen Präsidenten Ahmadinejad herauszuhören.
Die betreffenden Textstellen werden folgendermaßen übersetzt und zitiert: "Die Welt ist voller Terror, wenn jemand einen Fehler macht, jagt er uns in die Luft" und: "Da sind einige Führer. die halten uns zum Narren und verbergen ihre dämonische, technologische Bereitschaft, uns zu schaden."
Als ich für diesen Beitrag im Netz etwas mehr über die Ausschlussdiskussion herausfinden wollte, fand ich diesen Artikel auf Spiegel Online. Was ich auch nicht wusste, in den Regeln des Eurovision Song Contests ist festgelegt, dass ein Lied keine politschen Botschaften enthalten oder dem Werbeimage schaden darf. Kobi Oz, der Sänger von Teapacks, sagt auf Spiegel Online, Anspielungen auf den Iran herauszuhören seien eine Missdeutung.
Außerdem heißt der Song um den es geht auf verschiedenen Websites nicht wie im Kölner Stadtanzeiger "Red Button" sondern "Push the Button". Beim Stöbern habe ich auf Lizas Welt noch einen Beitrag über die Band und den möglichen Ausschluss, sowie auf dem österreichischen Blog ZurPolitik.com gefunden. Beide kann ich zum weiterlesen empfehlen.
Bei YouTube könnt ihr euch den Song schonmal anhören.
Die betreffenden Textstellen werden folgendermaßen übersetzt und zitiert: "Die Welt ist voller Terror, wenn jemand einen Fehler macht, jagt er uns in die Luft" und: "Da sind einige Führer. die halten uns zum Narren und verbergen ihre dämonische, technologische Bereitschaft, uns zu schaden."
Als ich für diesen Beitrag im Netz etwas mehr über die Ausschlussdiskussion herausfinden wollte, fand ich diesen Artikel auf Spiegel Online. Was ich auch nicht wusste, in den Regeln des Eurovision Song Contests ist festgelegt, dass ein Lied keine politschen Botschaften enthalten oder dem Werbeimage schaden darf. Kobi Oz, der Sänger von Teapacks, sagt auf Spiegel Online, Anspielungen auf den Iran herauszuhören seien eine Missdeutung.
Außerdem heißt der Song um den es geht auf verschiedenen Websites nicht wie im Kölner Stadtanzeiger "Red Button" sondern "Push the Button". Beim Stöbern habe ich auf Lizas Welt noch einen Beitrag über die Band und den möglichen Ausschluss, sowie auf dem österreichischen Blog ZurPolitik.com gefunden. Beide kann ich zum weiterlesen empfehlen.
Bei YouTube könnt ihr euch den Song schonmal anhören.
Social-Music-Portale
Alles wird vom User gemacht im Web 2.0. So auch das Radioprogramm. Im Unterschied zu herkömmlichen Webradios, die im Grunde wie gewöhnliche Radiosender funktionieren, gibt es schon seit einiger Zeit sogenannte "Social-Music-Portale". Dabei handelt es sich um Radiostreams, bei denen für jeden User ein individuelles Programm zusammengestellt wird. Auf Zeit-Online wurden jetzt einige dieser Systeme vorgestellt.
Folgende Portale werden dort erwähnt:
Mog, Finetune, iJigg, Pandora, last.fm, MyStrands und iLike
Folgende Portale werden dort erwähnt:
Mog, Finetune, iJigg, Pandora, last.fm, MyStrands und iLike
Das Leben der Anderen
Bei der Oscarverleihung am letzten Sonntag gab es auch für den Film "Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck eine der goldenen Trophäen. Ich hatte den Film wenige Tage zuvor gesehen, und freue mich über diese Auszeichnung.
Der Film hat mich tief bewegt und bis lange nach dem Abspann mein Denken beschäftigt. Die Realität dieses Überwachungssystems wurde mir noch nie so deutlich und erschreckend vor Augen geführt. Sicher, ich wusste schon vorher von der Stasi und wie stark vor allem Künstler in der ehemaligen DDR unter deren Beobachtung standen und wie stark die eigene Karriere davon abhing. Aber in so bewegender Realität wurde es noch nicht gezeigt.
Die Kritik, dass dieser Film dem Thema nicht gerecht werde, da sich in ihm ein Stasimitarbeiter zum "Guten", zum Helfer der Überwachten und Verfolgten wandelt, und eine solche Wandlung in Wirklichkeit nicht stattgefunden habe, ist falsch! Mag sein, dass es sowas nicht gab. Aber, so wie es in dem Film "Das Leben der Anderen" dargestellt wird, trägt es keineswegs dazu bei, das Thema zu romantisieren. In keinem Moment hatte ich ein anderes Gefühl, als das Erschrecken vor den Methoden der Überwachung und der Art und Wiese, wie sehr diese in das Privatleben der Menschen eingedrungen ist und deren Leben vollständig zerstört hat.
Eine Identifikation oder Sympathienahme mit dem Stasiagenten HGW XX/7 findet nicht statt. Ein vereinsamter Mensch, der als einzig Privatem das Private der Anderen erlebt und sich daher mehr und mehr zu diesen hingezogen fühlt, bis er am Ende versucht ihnen zu helfen. Erfolglos natürlich. Er bleibt eine völlig trostlose und traurige Person bis zum Schluss, durch dessen Rolle im Film die Trostlosigkeit des Lebens als Künstler unter solchen Begingungen nur verstärkt wird.
Interessante Artikel zum Thema:
Beitrag des Weblogs "Apocalypso"
"Die Gespenster treten aus dem Schatten" von Wolf Biermann
Freitag, 2. März 2007
Thema: Rauchverbot!
Momentan wird wieder einmal über den Nichtraucherschutz diskutiert, wo darf noch geraucht werden und wo nicht. Dort wo es schon seit einiger Zeit verboten ist, den Kölner U-Bahn Stationen zum Beispiel, greifen jetzt militante Nichtraucher hart durch.
Donnerstag, 1. März 2007
Arcade Fire - No Cars Go
Am 1. April ist es endlich soweit: Arcade Fire Konzert in meiner Stadt! Also genau in einem Monat. Aus Vorfreude hier schonmal ein Stück von der neuen Platte Neon Bible.
Das ganze Album könnt ihr euch übrigens nach Anmeldung bei NME.com als Stream anhören.
Börne-Preis für Henryk M. Broder
Dass Helmut Markwort, der Chefredakteur des Focus in diesem Jahr quasi im Alleingang den Börne-Preis an Henryk M. Broder verliehen hat, ging mittlerweile durch die gesamte Presse. Auch die Kritik von Alfred Grosser (zuerst in einem taz-Kommentar) ist vielleicht den meisten schon bekannt. Hier im Weblog Apocalypso der Welt (übrigens alles andere als meine Lieblingszeitung) ist beides noch einmal dokumentiert und diskutiert.
Ich selbst finde die Verleihung an Broder völlig in Ordnung. Ich lese ihn gerne, und finde einiges, aber längst nicht alles, was er schriebt und von sich gibt richtig. Sein Schreibstil ist bewusst provozierend und scharf, daher simplifiziert er manche Dinge und beleidigt auch gelegentlich einzelne Personen sowie Gruppen von Menschen. Das jedoch muss einem Journalisten erlaubt sein!
Der Börne-Preis wird für herausragende Leistungen in den Bereichen Essay, Kritik und Reportage verliehen. In diesen Bereichen hat Broder durchaus verdienstvolles getan, auch wenn man nicht mit all dem einverstanden ist was er schreibt.
Mal wieder Ärger beim StudiVZ
Vor ein paar Tagen gab's wieder mal einen Zwischenfall bei der viel kritisierten und doch massengenutzten Community-Plattform Studiverzeichnis (StudiVZ).
Alle Nutzer wurden dazu aufgefordert ein neues Passwort zu wählen, da es möglicherweise zum Zugriff Dritter gekommen ist. Im Forum von SpiegelOnline habe ich jetzt in einem Beitrag eines Mitglieds neue Gerüchte über die Gründe gehört. Der Staff des StudiVZ hält sich, wie man es von Ihnen gewohnt ist und wie es kaum zur Vertrauensbildung beiträgt, wieder mal sehr zurück, was Erklärungen betrifft.
Im SpON-Forum erzählt ein Mitglied, dass der Vorfall einen Zusammenhang mit einer kurdischen Diskussionsgruppe (Kurdistan) haben soll, die dem virtuellen Diskurs von kurdischstämmigen Menschen diente. Diese Gruppe sei mehrmals von türkischen Nationalisten gemeldet, jedoch vom StudiVZ immer wohlwollend und unterstützend behandelt worden.
Vor einigen Tagen soll es dann aber zur Löschung von Accounts kurdischer Nutzer gekommen sein, woraufhin auch die Gruppe gelöscht wurde sowie die Account deren Betreiber. Von seiten des StudiVZ-Teams heißt es, die Gruppe sei versehentlich gelöscht worden. Wer mag das wohl glauben?
So liegt der Verdacht nahe, dass sich Dritte Zugang zu sämtlichen Userdaten verschafft haben und dann bestimmte Personen gelöscht haben. Der StudiVZ-Leitung wurde das Ganze dann anscheinend ein bisschen zu heiß.
Ich kann nur raten, auch für alle anderen Plattformen, bei denen das gleiche Passwort benutzt wird, dieses zu ändern.
Alle Nutzer wurden dazu aufgefordert ein neues Passwort zu wählen, da es möglicherweise zum Zugriff Dritter gekommen ist. Im Forum von SpiegelOnline habe ich jetzt in einem Beitrag eines Mitglieds neue Gerüchte über die Gründe gehört. Der Staff des StudiVZ hält sich, wie man es von Ihnen gewohnt ist und wie es kaum zur Vertrauensbildung beiträgt, wieder mal sehr zurück, was Erklärungen betrifft.
Im SpON-Forum erzählt ein Mitglied, dass der Vorfall einen Zusammenhang mit einer kurdischen Diskussionsgruppe (Kurdistan) haben soll, die dem virtuellen Diskurs von kurdischstämmigen Menschen diente. Diese Gruppe sei mehrmals von türkischen Nationalisten gemeldet, jedoch vom StudiVZ immer wohlwollend und unterstützend behandelt worden.
Vor einigen Tagen soll es dann aber zur Löschung von Accounts kurdischer Nutzer gekommen sein, woraufhin auch die Gruppe gelöscht wurde sowie die Account deren Betreiber. Von seiten des StudiVZ-Teams heißt es, die Gruppe sei versehentlich gelöscht worden. Wer mag das wohl glauben?
So liegt der Verdacht nahe, dass sich Dritte Zugang zu sämtlichen Userdaten verschafft haben und dann bestimmte Personen gelöscht haben. Der StudiVZ-Leitung wurde das Ganze dann anscheinend ein bisschen zu heiß.
Ich kann nur raten, auch für alle anderen Plattformen, bei denen das gleiche Passwort benutzt wird, dieses zu ändern.
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