Donnerstag, 28. Februar 2008

Bücher vernichten?

Ein Studentenleben heutzutage ist nicht billig. Daher muss nebenbei auch noch ein bisschen Broterwerb betrieben werden, was in meinem Fall ein Minijob im Buchhandel leistet. Und dort kommt es dann hin und wieder vor, dass größere Mengen von Büchern einfach weggeworfen und vernichtet werden. Eigentlich ist das doch ein Verbrechen! Bücher darf man zum Beispiel vergessen, man darf sie verlegen oder verschenken, aber vernichten, das eigentlich nicht.
Doch trotzdem, wenn sich irgendwann der Bodensatz aus einer Reihe von mehreren Mängelexemplaraktionen - das sind die Bücher die immer für günstig Geld und trotzdem meist ganz ohne Schaden in den Eingangsbereichen der Buchhandlungen oder in speziellen Modernen Antiquariatsgeschäften, in großen Wühlkisten zu finden sind - gebildet hat, hilft oft auch weiteres runterzeichnen nichts mehr. Die Bücher will dann wirklich keiner haben.

So war auch heute wieder mal so eine Wegwerfaktion angesagt! Und obwohl ich weiß, die Schwarten sind echt der letzte Schrott - und das waren sie! - kann ich es niemals lassen, noch jeder Handvoll Bücher auf die Rücken zu gucken und kurz die Titel und Autoren zu überfliegen. Billigster Fantasieschund, Ratgeber von Ratlosen, Sandra, die Hexe, Leidensgeschichten und anderer Driss! Doch jedesmal muss ich dann wieder das eine oder andere Buch herausziehen, bei dem es mir nicht gelingen will es einfach wegzuwerfen. Diesmal: Everymen von Philip Roth, Gedichte von Thomas Gsella, Lessings Nathan der Weiße, Stücke von Péter Nádas und dann noch je eins von William Gibson sowie Bruce Chatwin.

Große Freude hat es dagegen gemacht eine ganze Reihe von Büchern eines gewissen Wolfgang Schäuble in die Papierpresse zu schleudern, denn die sind doch wirklich kein Verlust! Darüber scheinen sich die Menschem auch zunehmend im Klaren zu sein, denn die waren dann doch überdurchschnittlich oft vorhanden.

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